Heute sind Fotos allgegenwärtig – ob in Nachrichtenartikeln, Werbekampagnen, auf Social Media oder Firmenwebsites. Doch nicht jedes Bild, das wir sehen, stammt von einem Fotografen, der eigens für diesen Zweck engagiert wurde. Viel häufiger greifen Unternehmen, Medienhäuser und Kreativschaffende auf sogenannte Stockfotos zurück. Doch was genau ist Stockfotografie – und wie funktioniert sie?
Einfach erklärt: Was bedeutet Stockfotografie?
Der Begriff „Stockfotografie“ bezeichnet Bilder, die auf Vorrat („stock“) produziert und anschließend über Bildagenturen oder Online-Plattformen zum Kauf oder zur Lizenzierung angeboten werden. Diese Fotos zeigen in der Regel typische Szenen: eine Gruppe Menschen im Büro, ein Paar beim Sonnenuntergang, ein einzelner Baum in der Landschaft. Alles, was in der Werbung oder redaktionellen Berichterstattung häufig benötigt wird.
Die Käufer erwerben eine Nutzungslizenz und keine exklusiven Rechte. Das bedeutet: Dasselbe Bild kann von mehreren Kunden gleichzeitig verwendet werden. Für Fotografen ergibt sich daraus ein potenziell lukratives Geschäftsmodell. Einmal fotografiert, kann ein Bild hunderte Male verkauft werden.
Symbolbilder: So kann man damit Geld verdienen
Fotografen, sowohl Profis als auch ambitionierte Amateure, laden ihre Bilder auf verschiedene Plattformen hoch. Dort werden die Fotos nach einer Qualitätsprüfung freigegeben und in thematische Kategorien einsortiert. Relevante Suchbegriffe, sogenannte Keywords, helfen den Nutzern, schnell passende Bilder zu finden.
Die Käufer können die Fotos in verschiedenen Auflösungen erwerben, meist gegen eine Einmalzahlung oder im Rahmen eines Abonnements. Je nach Lizenzmodell ist geregelt, wie und wo das Bild verwendet werden darf. Beispielsweise für Online-Artikel, Printanzeigen oder Produkte.
Warum Stockfotografie boomt
Der Erfolg der Stockfotografie ist eng mit der Digitalisierung und dem rasanten Wachstum visueller Medien verknüpft. Nie zuvor war der Bedarf an hochwertigen, schnell verfügbaren Bildern so groß wie heute. Stockplattformen bieten hier eine praktische Lösung: kostengünstig, rechtssicher und ohne den organisatorischen Aufwand eines eigenen Shootings.
Besonders beliebt sind sogenannte „Royalty-Free“-Lizenzen: Einmal bezahlt, darf das Bild unbegrenzt in einem bestimmten Rahmen verwendet werden. Das vereinfacht die Kalkulation für Unternehmen und Agenturen erheblich.
Kritik und Herausforderungen
So hilfreich Stockfotografie ist, sie steht auch in der Kritik. Einige Motive wirken gestellt, überinszeniert oder klischeebeladen. Das berühmte Bild der lachenden Frau mit Salat oder der multikulturellen Büroteams wird oft als Symbol für die Austauschbarkeit von Stockbildern zitiert. Zudem kämpfen viele Fotografen mit sinkenden Einnahmen, weil der Markt durch die große Konkurrenz und Preisdruck stark fragmentiert ist.