Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Prozess in XXL-Gerichtshalle

Für den Strafprozess um den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist ein temporäres Gerichtsgebäude errichtet worden. Die 4.700 Quadratmeter große Halle wurde nach Angaben des Justizministeriums Sachsen-Anhalt innerhalb von drei Monaten gebaut und erfüllt besondere Sicherheitsstandards. Sie bietet Platz für bis zu 450 Nebenklägerinnen und Nebenkläger. Bislang liegen rund 150 Anträge auf Nebenklage vor.

Das Gebäude verfügt über getrennte Zugänge für Prozessbeteiligte und Zuschauer sowie über einen verglasten Sicherheitsbereich für den Angeklagten Taleb A. Der 25-Jährige soll im Dezember 2024 mit einem Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast sein. Dabei starben sechs Menschen, fast 300 wurden verletzt.

Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) betonte, es gehe nicht allein um Kosten, sondern um die rechtsstaatliche Pflicht, den Prozess professionell und sicher durchzuführen. Für Miete, Auf- und Abbau rechnet das Ministerium mit Ausgaben im mittleren einstelligen Millionenbereich.

Der Prozess könnte nach Ministeriumsangaben frühestens Ende Oktober beginnen. Wer das Verfahren leiten wird, steht noch nicht fest. Das Landgericht Magdeburg hat die Generalbundesanwaltschaft gebeten, die Zuständigkeit zu prüfen.