Ob in der Presse, im Marketing oder in sozialen Medien: Fotos sind zentrale Elemente der visuellen Kommunikation. Doch nicht jedes Bild darf überall verwendet werden. Wer darauf nicht achtet, riskiert rechtliche Konsequenzen.
Redaktionelle Nutzung: Information steht im Vordergrund
Redaktionelle Nutzung liegt vor, wenn Inhalte zur Berichterstattung, Information, Meinungsbildung oder Dokumentation verwendet werden. Dabei geht es nicht um Werbung oder den direkten wirtschaftlichen Vorteil eines Produkts oder Unternehmens.
Typische Beispiele für redaktionelle Nutzung von Bildern:
- Artikel in Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien
- TV-Reportagen oder Nachrichtensendungen
- Beiträge auf journalistischen Blogs
- Schul- oder Lehrmaterialien (nicht kommerziell)
- Dokumentationen oder wissenschaftliche Publikationen
Kommerzielle Nutzung: Wirtschaftlicher Zweck steht im Vordergrund
Von kommerzieller Nutzung spricht man, wenn Inhalte verwendet werden, um Produkte, Dienstleistungen oder Marken zu bewerben oder den Umsatz zu steigern. Hier ist in der Regel eine umfassendere Rechteklärung notwendig – etwa mit dem Urheber und abgebildeten Personen.
Typische Beispiele für kommerzielle Nutzung von Fotos:
- Werbung auf Plakaten, Social Media oder Websites
- Produktverpackungen oder -broschüren
- Verwendung in Unternehmenspräsentationen
- Sponsoring-Kampagnen oder Imagefilme
- Content auf E-Commerce-Seiten (z. B. Lifestyle-Bilder mit Models)
Wo verläuft die Grenze?
Die Grenze ist nicht immer eindeutig, vor allem im digitalen Raum. Entscheidend ist meist die Intention der Nutzung. Geht es darum, etwas zu bewerben oder zu verkaufen, handelt es sich in der Regel um eine kommerzielle Nutzung.
Beispiel | Redaktionell oder kommerziell? |
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Beitrag in einem Technikmagazin über ein neues Smartphone | Redaktionell, sofern keine Werbung |
Beitrag auf Firmenwebsite zum Produkt | Kommerziell – klarer Verkaufszweck |
Verwendung eines Stadtfotos in Reiseführer | Redaktionell, wenn rein informativ |
Gleiche Foto in Airline-Werbung | Kommerziell – werblich und absatzorientiert |
Instagram-Post einer Zeitung | Redaktionell – wenn der Beitrag berichtet |
Influencer-Post mit Marken-Tagging | Kommerziell – da Promotion erfolgt |
In Zweifelsfällen sollte man immer prüfen:
- Wird direkt oder indirekt ein Produkt oder Unternehmen beworben?
- Wird mit dem Inhalt Geld verdient?
- Besteht ein journalistischer Informationszweck?
Im Zweifel gilt: Lieber Rechte klären oder auf lizenzierte Inhalte mit klarer Nutzungsfreigabe zurückgreifen. Wer redaktionelle Inhalte für kommerzielle Zwecke zweckentfremdet, riskiert teure Abmahnungen.