Statt iPhone: Warum Fotografen zur richtigen Kamera greifen

DZBA Deutsche Zentralbild-Agentur

Smartphones haben in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte in der Fotografie gemacht. Viele Megapixel, KI-gestützte Bildbearbeitung und mehrere integrierte Linsen ermöglichen heute beeindruckende Bilder direkt aus der Hosentasche. Nicht wenige behaupten inzwischen, dass man für gute Fotos keine professionelle Kamera mehr braucht, ein iPhone würde völlig ausreichen.

Doch so gut Smartphones heute auch geworden sind: In der professionellen Fotografie stoßen sie schnell an ihre Grenzen. Denn zwischen einer Smartphone-Kamera und einer spiegellosen System- oder DSLR-Kamera liegen nach wie vor entscheidende Unterschiede.

Optischer Zoom vs. digitaler Trick

Während High-End-Smartphones mittlerweile mit mehreren Brennweiten ausgestattet sind, etwa mit Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Teleobjektiv, bleibt der Spielraum trotzdem begrenzt. Professionelle Kameras bieten hingegen ein breites Spektrum an Wechselobjektiven: vom lichtstarken 85mm-Porträtobjektiv bis zum 600mm-Tele für die Wildlife-Fotografie. Der Zoom ist dabei optisch und ohne Qualitätsverlust im Gegensatz zum digitalen Zoom der meisten Smartphones, der oft nur das Bild beschneidet und interpoliert.

RAW und echte Bildkontrolle

Zwar können einige Smartphones mittlerweile auch im RAW-Format fotografieren, doch die Tiefe und Qualität dieser Dateien sind nicht vergleichbar mit denen einer Vollformatkamera. Profis brauchen maximale Kontrolle über Weißabgleich, Belichtung, Schärfe und Farbdynamik und genau diese Kontrolle bieten nur Kameras mit großen Sensoren und echten manuellen Einstellungsmöglichkeiten.

Serienbildgeschwindigkeit und Autofokus

Wenn es um Action, Sport oder Wildlife geht, zählt jede Millisekunde. Professionelle Kameras schaffen bis zu 120 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung, mit durchgängigem Autofokus. Smartphones können hier nicht mithalten, was die Geschwindigkeit angeht. Auch nicht, was Treffsicherheit, Fokusnachführung und Pufferspeicher betrifft. Wer bewegte Motive zuverlässig einfangen will, kommt um eine Profikamera nicht herum.

Low Light und Dynamikumfang

Der größte Unterschied liegt im Sensor: Smartphones sind trotz computational photography stark limitiert durch ihre kleinen Sensorflächen. In schwierigen Lichtsituationen, etwa bei Konzerten, in Kirchen oder bei Sonnenuntergang trumpfen professionelle Kameras mit mehr Dynamikumfang, weniger Rauschen und feineren Abstufungen in Licht und Schatten auf.

Ergonomie und Bedienung

Was oft unterschätzt wird: Die Haptik. Eine professionelle Kamera liegt anders in der Hand, bietet mehr Tasten und Einstellräder und lässt sich blind bedienen, auch bei Kälte, mit Handschuhen oder im hektischen Reportageeinsatz. Das Smartphone ist dafür schlicht nicht gemacht.

Modularität und Zubehör

Blitzgeräte, ND-Filter, Funkfernsteuerung, Gimbal, Stativanschluss, Batteriegriffe: professionelle Kamerasysteme sind modular erweiterbar und lassen sich auf verschiedenste Anforderungen anpassen. Smartphones sind hier eingeschränkt und auf externe Lösungen angewiesen, die oft unhandlich oder nur bedingt kompatibel sind.